1945 // Ausblick
Nach dem Zweiten Weltkrieg veränderte sich die Lebenswelt der Frauen beachtlich. Das Fehlen männlicher Arbeitskräfte erleichterte den beruflichen Einstieg von Frauen. Immer mehr Frauen wurden erwerbstätig, selbstbestimmt und unabhängig. Die konservativen Rollenvorstellungen der Frauenhilfe waren nicht mehr zeitgemäß. Ihre Mitgliederzahl sank. Durch die politische und staatliche Teilung Deutschland zerfiel sie in eine ostdeutsche Organisation und in einen westdeutschen Verein. Im Jahr 1953 ging die Brandenburgische Frauenhilfe in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg auf. Bibelarbeit und Müttererholung blieben ihre traditionellen Arbeitsfelder. Mit der politischen Wende 1989/90 begann ein organisatorischer Neuanfang. Der Verein Evangelische Frauenhilfe in Brandenburg hat heute seinen Sitz im historischen Heimathaus in Potsdam.
- „100 Jahre Brandenburgische Frauenhilfe“
Evangelische Frauen- und Familienarbeit Berlin-Brandenburg (Hg.)
Berlin: Wichern-Verlag, 2002 | Potsdam, GBLP
Die Frauen- und Familienarbeit in Berlin-Brandenburg feierte als Nachfolgerin der Vereinigung mit Stolz die 100 Jahre währende Arbeit von evangelischen Frauen für Kirche und Gesellschaft. Sie tat dies im Bewusstsein, dass die Kirchenmitgliedschaft im Gründungsjahr 1902 noch selbstverständlich war, die evangelische Frauenarbeit hundert Jahre später dagegen einer entkirchlichten Gesellschaft gegenübersteht.
- Schreiben von Gerhard Schröder an das Amtsgericht Potsdam
Potsdam, 27.4.1946 | Potsdam, BLHA
Die Wiederaufnahme der Arbeit nach dem Ende des Krieges gestaltete sich für die Vorsitzende Hildegard von Winterfeld und den Geschäftsführenden Pfarrer schwierig. Vorstandssitzungen fanden nicht statt. Mühsam ermittelte Gerhard Schröder die Adressen der Mitglieder und setzte die Reise- und Vortragstätigkeit fort. Gleichzeitig zeichnete er für die organisatorische und geistliche Leitung des Krankenhauses verantwortlich.
- Mütter auf dem Weg ins Erholungsheim der Brandenburgischen Frauenhilfe
Schöneiche, o.D., ca. 1954-1960 | Berlin, ELAB
Relativ schnell setzte die Brandenburgische Frauenhilfe trotz der Versorgungsprobleme das Erholungsheim in Schöneiche instand. In den 1950er Jahren übernahm Schwester Sigrid Schulz die inhaltliche und organisatorische Arbeit mit Müttern und erwerbstätigen Frauen.
- Vorstandsmitglieder der Evangelischen Frauenhilfe in Brandenburg
Potsdam, 30.9.2010 | Potsdam, GBLP
Im Januar 2001 fand eine Trennung der Evangelischen Frauen- und Familienarbeit von dem Evangelischen Krankenhaus für Geriatrie statt. Alleiniger Gesellschafter der heutigen Klinik-Betriebsgesellschaft ist der Verein Evangelische Frauenhilfe in Brandenburg e.V.